Endlich wieder Hexenfeuer! Hundesportverein blickt voraus | Taucha kompakt

Der 1. Tauchaer Hundesportverein blickt freudig voraus auf Sonntag, den 30. April. Dann wird das mittlerweile traditionelle Hexenfeuer zur Walpurgisnacht stattfinden. Wie immer mit einem kleinen Rahmenprogramm.

Ein Klischee über das Leben auf dem Dorf oder in einer Kleinstadt geht so: Zünde ein großes Feuer an, biete Bier und Bratwurst und alle kommen vorbei. So einfach das klingen mag, so einfach ist das aber nicht. Erst recht, wenn ein Verein die Organisation übernimmt. Seit 2004 veranstaltet der 1. Tauchaer Hundesportverein das Hexenfeuer auf dem Vereinsgelände am Sportplatz Graßdorfer Straße. „Das ist unsere einzige öffentliche Veranstaltung. Dass die mal so groß wird, war 2004 zum ersten Feuer nicht absehbar”, sagt Raik Lange, der Vorsitzende des Vereins. Zur Erstauflage seien 30 Gäste gekommen, in den Folgejahren waren es 100, 300 und plötzlich im Schnitt zwischen 2000 und 2500 Besucher jährlich. „Das hat sich fest etabliert und wir sind von der Kapazität her sicher auch an der Grenze, mehr Besucher müssen es gar nicht sein”, so der 53-Jährige.

Nach 2019 findet das Hexenfeuer zum ersten Mal wieder statt. Entsprechend interessant dürfte es sein, wie viele Besucher diesmal auf die Wiese finden. Aufgrund der Corona-Beschränkungen gab es 2020, 2021 und 2022 kein Feuer. Auch im Jahr 2012 wurde kein Feuer entzündet. In diesem Jahr findet also die 16. Auflage des Tauchaer Großereignisses sein.

Wie in den Jahren vor Corona gibt es ab 15 Uhr ein kleines Programm mit Hüpfburg und Ponyreiten von der Familie Wunderlich sowie Knüppelkuchen für Kinder. Der Tauchaer Schausteller Nick Liebold bringt Zuckerwatte und andere Süßwaren mit. Zwischen 16 und 17 Uhr kommt Bully, das Maskottchen von RB Leipzig und wird sicher so manchem kleinen Fußballfan viel Freude bereiten. Der Getränkeausschank und die Grillstrecke werden wie immer von den Vereinsmitgliedern selbst übernommen. „Das ist quasi auch unser größtes Problem: Wir aktivieren alle, die wir gewinnen können. Entsprechend fehlt uns die Zeit, ein bisschen was mit unseren Hunden zu zeigen und für den eigentlichen Vereinszweck zu werben. Denn wenn der Platz richtig voll ist, wollen die Gäste natürlich versorgt werden”, so Raik Lange.

Raik Lange mit Rottweiler-Hündin Andra (8)

Organisationstechnisch gleicht das erste Hexenfeuer seit 2019 für den Verein einem Neuanfang, sagt Lange. „Es ist alles teurer geworden, die Toilettenanlage um das Doppelte. Auch alle anderen Dinge, die gekauft werden müssen, sind teurer als vorher, das muss man niemandem erzählen, das merkt jeder im Alltag”, beschreibt er. Bratwürste und Steaks kauft der Verein traditionell bei Bischoffs Hofladen aus Kupsal bei Krostitz. Auch eine Suppe wird es wieder geben, selbst gemacht vom Verein. Beibehalten wird auch der Eintritt von einem Euro pro Person. „Der rettet uns nicht, bietet aber die Möglichkeit, die Kosten ein wenig abzufedern. Denn wenigstens eine schwarze Null muss am Ende natürlich stehen”, sagt Raik Lange.

Der 1. Tauchaer Hundesportverein hat aktuell 54 Mitglieder. Er leistet für Ersthundebesitzer Einstiegshilfe und ist vorrangig auf die Bewegung und körperliche Betätigung mit dem Hund ausgelegt. Agility, also der Hindernislauf mit dem Hund, wird groß geschrieben. Es gibt eine Abteilung Fährtenhunde und ganz neu widmet sich der Verein auch dem Zughundesport. Auch lernen Hundebesitzer hier, wie der Hund mit und ohne Leine gehorcht. Eine klassische Hundeschule ist der Verein aber nicht.