Der Stadtrat und die Stadtverwaltung haben sich auf mehr Geld für die Tagespflegepersonen in Taucha verständigt. Die fünf Tagesmütter in und um Taucha bekommen damit ab nächstem Monat mehr Geld pro Kind.
Der Stadtrat und die Stadtverwaltung haben sich auf mehr Geld für die Tagespflegepersonen in Taucha verständigt. Die fünf Tagesmütter in und um Taucha bekommen damit ab nächstem Monat mehr Geld pro Kind.
Es war ein recht langer Weg der Tagesmütter bis zu diesem Abschluss, der gestern in der Stadtratssitzung mit dem einstimmigen „Ja” der Stadträtinnen und Stadträte erzielt wurde. In schöner Regelmäßigkeit machten die Tagesmütter auf sich aufmerksam , um für gestiegene Kosten und Aufwände angemessen entlohnt zu werden. Bislang erhielten die Tagesmütter (und zwischenzeitlich auch ein Tagesvater) eine Pauschale pro Kind, die anfangs noch sehr niedrig war. In den vergangenen Jahren wurde diese Pauschale stets erhöht, so dass sie mit einer tariflichen Entlohnung zumindest vergleichbar wurde.
Mit der nun verabschiedeten „Richtlinie zur Entschädigung der Kindertagespflegen” wird die Bezahlung der Tagesmütter ab Februar an den Tarifvertrag Sozial- und Erziehungsdienst des öffentlichen Dienstes (TVöD SuE), Tarifgruppe S 3 Stufe 3 angepasst. Die Förderleistung pro Kind beträgt bei einem 9-Stunden-Vertrag künftig 585,74 Euro plus 35 Euro Pauschale für die „mittelbare pädagogische Tätigkeit” plus 26 Euro Zulage je aufgenommenes Kind. Dazu kommen Sachleistungen, etwa für Büromaterial, Inventar, Wäsche oder Weiterbildung in Höhe von 48,99 Euro je Kind sowie ein Miet- und Nebenkostenzuschuss von 83,80 Euro. Insgesamt also 779,53 Euro pro Kind. Bislang lag die Förderleistung der Stadt pro Kind bei 735 Euro. Zudem gewährt die Stadt weiterhin die Übernahme der Kosten einer Unfallversicherung zu 100 Prozent sowie eine jeweils 50-Prozentige Erstattung der Altersvorsorge, Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Zusatzversicherung für Krankengeld ab dem 43. Krankentag. Maximal fünf Kinder darf eine Tagesmutter betreuen. Von den Einnahmen müssen Tagesmütter unter anderem Miete, die anteiligen Beiträge für Versicherungen sowie Strom-, Wasser- und Gas und am Ende auch Steuern bezahlen.
Andreas Windhövel, Fachbereichsleiter Innere Verwaltung, der bei der gestrigen Stadtratssitzung aus Krankheitsgründen über das Internet zugeschaltet war, freute sich, dass mit der Richtlinie die Tagesmütter künftig von Tarifsteigerungen partizipieren können und der Inflationsausgleich weiter gegeben ist. Im Zuge der Haushaltsdiskussion für das Jahr 2023 sei im Oktober 2022 im Verwaltungsausschuss entschieden worden, das bisherige System umzustellen. In den vergangenen Monaten wurde das Thema intensiv besprochen, zuletzt im Kultur- und Sozialausschuss am 10. Januar. Dort waren auch die Tagesmütter Antje Richter, Manja Geister und Susann Freyer anwesend. Im Gespräch mit Taucha kompakt lobte Manja Geister die „erfolgreiche Gemeinschafts- und gute Zusammenarbeit mit der Stadt”, sagte sie. Und weiter: „Wir danken allen Stadträtinnen und Stadträten für ihre Unterstützung und die damit verbundene Wertschätzung unserer Arbeit”, so die 44-Jährige.
Die fünf Tagesmütter in Taucha könnten bereits in Kürze von ihrem neuen Tarifvertrag profitieren: derzeit laufen Tarifverhandlungen, bei denen ver.di 10,5 Prozent mehr Lohn fordert.