Seit einigen Tagen warnen die Wetterdienste vor einer möglichen Sturm- und Orkanlage bis ins Wochenende. Nun verdichten sich die Fakten und die Wettermodelle sind sich recht einig.
Seit einigen Tagen warnen die Wetterdienste vor einer möglichen Sturm- und Orkanlage bis ins Wochenende. Nun verdichten sich die Fakten und die Wettermodelle sind sich recht einig.
Vor allem der Wetterdienst Kachelmannwetter macht seit Tagen recht eindringlich auf eine „brisante, gefährliche Wetterlage” aufmerksam. Von heute Abend bis in den Samstag hinein bekomme es Deutschland mit zwei Sturmereignissen zu tun. Mittlerweile sei zumindest für einen Tiefausläufer recht klar, mit welchen Windgeschwindigkeiten man rechnen müsse. Zunächst ist es am heutigen Mittwoch noch grau und regnerisch. Die Windgeschwindigkeiten reichen von 50 bis 70 Stundenkilometern. In der Kommenden Nacht gelange Deutschland dann in den Einflussbereich eines heftigen Sturm- und Regengebietes. Problem sei dabei die Kaltfront selbst, die schon starke Windgeschwindigkeiten mitbringen könnte. Zugleich bilden sich dahinter weitere kalte Luftmassen, die zahlreiche Schauer und Gewitter mitbringen würden, in denen es örtlich Orkanböen gebe.
Die Kaltfront verlagere sich über den Nordwesten bis in die Landesmitte und dann Richtung Süden. Das Tornado-Potential sei extrem erhöht. Eine Vorhersage, wo die Tornados auftreten können, sei aber nur sehr kurzfristig möglich, so Lars Dahlstrom von Kachelmannwetter. Insgesamt erwarte das gesamte Land eine „flächige, schwere Sturmlage” mit Windgeschwindigkeiten von 100, örtlich auch 120 Stundenkilometer. Auch den gesamten Donnerstag über gelte eine schwere Sturmlage mit Geschwindigkeiten um die 100 km/h. Die Wetterexperten erwarten, dass es Schäden an Bäumen geben wird, die zu Behinderungen im Schienen- und Straßenverkehr führen können. „Bei solch einem Wetter soll man nicht in Wälder und Parks gehen und die Warnungen sehr ernst nehmen”, so Dahlstrohm.
Am Freitag werde sich der Wind beruhigen, bevor sich dann das nächste Tief bilde, das bis in die Nacht zum Samstag erneut zu einer erhöhten Gefahr von Orkanböen bis nach Sachsen führen könnte. Die Wettermodelle sind sich hier noch etwas unsicher. Sehr wahrscheinlich ist aber, dass Ausläufer des Tiefs vor alle, die Nord- und Ostseeküste treffen werden und dort auch zu Orkanfluten führen könnten.
Auch der Deutsche Wetterdienst rechnet in der Nacht zum Donnerstag und am Donnerstag mit Sturmböen oder schweren Sturmböen bis 100 km/h. Vor allem im Nordwesten, der Mitte und im Osten bestehe Gefahr vor orkanartigen Böen bis 115 km/h, auf den Bergen voller Orkan bis 140 km/h, auf dem Brocken gar bis 180 km/h.
Zuletzt hatte der Sturm „Ignatz” in Taucha Schäden angerichtet. Unter anderem waren in der Wurzner Straße Teile eines Baumes auf die Straße gefallen und am Kirchplatz fiel ein kompletter Baum um. Die materiellen Schäden hielten sich aber in Grenzen. Die Freiwillige Feuerwehr Taucha sei vorbereitet, so Jörg Schmidt, 1. stellvertretender Stadtwehrleiter. Die Einsatzpläne seien analysiert worden, zudem werde die Technik ohnehin ständig gewartet. „Wir wissen, wo alles liegt und können, wenn nötig, auch auf die Maschinen vom Bauhof zugreifen”, sagt er.