In Sehlis sorgten jetzt frisch gepflanzte Bäume für Verwunderung. Denn die Bäume sperren einen beliebten Weg.
In Sehlis sorgten jetzt frisch gepflanzte Bäume für Verwunderung. Denn die Bäume sperren einen beliebten Weg.
Ob es bislang überhaupt legal war, diesen Weg zu gehen, vermag wohl niemand zu sagen. Dennoch war der Weg bei Hundebesitzern und einigen Bürgern, die ein bisschen Erholung suchten, sehr beliebt. Konkret geht es um den Treesenweg in Sehlis. Dieser führt an der Solidarischen Landwirtschaft Rote Beete vorbei über einen Plattenweg über das Feld. Ganz hinten ging es zwei Mal nach rechts und über die andere Seite wieder zurück nach Sehlis auf die Sehliser Straße. Dieser „Rundweg” ist seit einigen Wochen versperrt - hier stehen nun Bäume. Sehr zum Leidwesen einiger Sehliser.
„Natürlich ist es schön, wenn es Vegetation gibt und auch auf dem Feld ist das sehr gut. Aber muss das ausgerechnet auf einem Weg sein?”, fragt ein Anwohner. Die Antwort kommt aus der Stadtverwaltung. Demnach sei die Fläche Privatgelände und die Bäume sind eine Ausgleichsmaßnahme aus der „Komplexbaumaßnahme Umbau Bahnhof Taucha”, teilt Manuel Burke aus dem Fachbereich Bauwesen mit. „Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens wurde nach Ausgleichsflächen sowohl auf bahneigenen, städtischen als auch privaten Flurstücken gesucht, welche für die Kompensation geeignet sind. Die Fläche in Sehlis ist eine Privatfläche und im Planfeststellungsbeschluss zur Baumaßnahme seit Oktober 2016 festgeschrieben”, so Burke weiter. Die Anpflanzung diene dem Ersatz der nicht ausgleichbaren Eingriffe für die Schutzgüter Tiere und Pflanzen sowie anteilig für Boden und das Stadt- und Landschaftsbild.
Dass die Bäume nun ausgerechnet auf dem Weg stehen, sei der Wille des Eigentümers gewesen, so Helge Zacharias vom Fachbereich Bauwesen. „Die Stadt wollte den Weg bestehen lassen und hat dem Eigentümer Tauschflächen in unmittelbarer Nähe angeboten, damit der Weg nicht zugepflanzt werden muss. Wir wollten die Baumreihe knapp daneben zwischen Weg und Feld. Dies hat der Eigentümer abgelehnt”, so der Fachbereichsleiter.
Um die Anpflanzungen gegen Tierverbiss zu schützen, sind beidseitig Zäune angebracht. Direkt neben diesem Zaun hat sich nun bereits ein Trampelpfad gebildet. Der Rundweg wird von den Sehlisern also offenbar nicht aufgegeben.