„Der Tauchsche ist ein echtes Stadtfest für und von Taucha” | Taucha kompakt

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 08.08.2023 16:18

„Der Tauchsche ist ein echtes Stadtfest für und von Taucha”

Vom 25. bis 27. August findet wieder das Stadtfest Tauchscher statt. Der „Tauchsche“ ist das größte Fest unserer Stadt. Entsprechend viel Wert wird auf die Vorbereitung und Organisation gelegt. Warum dies nicht ohne Sponsoren und Vereine geht, erklärt Bürgermeister Tobias Meier im Interview.

Vom 25. bis 27. August findet wieder das Stadtfest Tauchscher statt. Der „Tauchsche“ ist das größte Fest unserer Stadt. Entsprechend viel Wert wird auf die Vorbereitung und Organisation gelegt. Warum dies nicht ohne Sponsoren und Vereine geht, erklärt Bürgermeister Tobias Meier im Interview.

Der „Tauchsche“ wird jährlich anteilig von der Stadt bezahlt. Dazu kommen aber auch Sponsorengelder. Warum braucht die Stadt diese Einnahmen?

Wir planen jährlich mit etwa 70.000 Euro Gesamtbudget für unser Stadtfest. Seit vergangenem Jahr wird dieses Budget aber eher „atmend“ angelegt. Das heißt, wir und die Stadträte gestatten uns auch eine Anhebung nach oben. In diesem Jahr rechnen wir mit rund 80.000 Euro. Die Akquirierung von Sponsorengeldern verschafft uns mehr Planbarkeit. Außerdem ermöglicht sie den örtlichen Unternehmen auch eine große Sichtbarkeit auf dem Fest sowie online auf der städtischen Website taucha.de oder im Stadtanzeiger.

Rathausmitarbeiter Christoph Weinert und Bürgermeister Tobias Meier mit dem Aufstellungsplan für die Festwiese. (Foto: taucha-kompakt.de)
Rathausmitarbeiter Christoph Weinert und Bürgermeister Tobias Meier mit dem Aufstellungsplan für die Festwiese. (Foto: taucha-kompakt.de)
Rathausmitarbeiter Christoph Weinert und Bürgermeister Tobias Meier mit dem Aufstellungsplan für die Festwiese. (Foto: taucha-kompakt.de)
Rathausmitarbeiter Christoph Weinert und Bürgermeister Tobias Meier mit dem Aufstellungsplan für die Festwiese. (Foto: taucha-kompakt.de)
Rathausmitarbeiter Christoph Weinert und Bürgermeister Tobias Meier mit dem Aufstellungsplan für die Festwiese. (Foto: taucha-kompakt.de)
cancel
info
Rathausmitarbeiter Christoph Weinert und Bürgermeister Tobias Meier mit dem Aufstellungsplan für die Festwiese. (Foto: taucha-kompakt.de)

Welche Gründe haben die Kostensteigerungen in diesem Jahr?

Im Grunde ist alles teurer geworden. Das spüren wir nicht nur im täglichen Leben oder beim Einkauf sondern eben auch an einem solchen Fest wie dem Tauchscher. Die Miete von Toilettentechnik etwa hat sich seit 2018 verdreifacht, für das Kulturprogramm sind die Kosten ebenso gestiegen wie für Strom und Wasser. Das alles in Summe gibt auch den Rahmen für die Künstler vor, die wir uns leisten können. Wenn es aber jemanden gibt, der sagt, er will Künstler X hier haben und den auch bezahlt, dann sträuben wir uns natürlich nicht dagegen.

Ein Sonderfall ist dieses Jahr der Festumzug.

Das stimmt. Allein für den Festumzug müssen wir rund 6000 Euro mehr ausgeben als sonst. Das hat mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen zu tun. Bislang hat der Heimatverein Taucha den Umzug verantwortet. In diesem Jahr organisiert der Heimatverein den Umzug nur noch, den „Deckel“ dafür haben aber wir auf. Wir werden um großflächige Absperrungen nicht mehr herum kommen. Es soll künftig vermieden werden, dass die Besucher sich den Wagen nähern. Stattdessen sollen die kleinen Aufmerksamkeiten der Teilnehmer des Umzugs zu den Zuschauern gebracht werden. Jeder Verein und jedes Unternehmen soll dazu so genannte „Wagenengel“ einsetzen, die für die Ausgabe der Geschenke zuständig sind. Das verursacht einen erhöhten Aufwand bei den Teilnehmern, dessen sind wir uns durchaus bewusst. Aber letztlich müssen wir die Sicherheit garantieren.

Szenen, die der Vergangenheit angehören. Künftig dürfen Besucher nicht mehr so nach an Wagen des Festumzuges heran.

Das heißt, der gesamte Weg des Festumzugs ist mit Absperrgittern versehen?

Nein, das wäre nicht bezahlbar, wir haben uns das durchrechnen lassen. Aber an besonders frequentierten Punkten wird es Gitter geben, etwa von der Kreuzung bis zum Eingang der Altstadt. Auf dem Rest des Weges arbeiten wir mit Flatterband und bitten alle Besucher, die Absperrungen ernst zu nehmen. Zusätzlich setzen wir Sicherheitskräfte ein, die ebenfalls Teil der Mehrkosten sind.

Szenen, die der Vergangenheit angehören. Künftig dürfen Besucher nicht mehr so nach an Wagen des Festumzuges heran.

In die Organisation und Durchführung vieler Programmpunkte des Stadtfestes sind in Taucha diverse Vereine eingebunden. Was bedeutet dieses Engagement für Sie als Bürgermeister und auch für die Verwaltung?

Seit Beginn des „Tauchschen“ gibt es hier eine sehr große Beteiligung von Vereinen und Privatpersonen, die Programmpunkte gestalten oder in die Organisation eingebunden sind. Ohne dieses Engagement wäre der Tauchsche nicht das Fest, das wir kennen. Und diese Beteiligung macht den Tauchschen auch zum echten Tauchaer Stadtfest. Ich freue mich ganz besonders, dass in diesem Jahr wieder das Gymnasium dabei ist. Dazu kommen die Spielstraße, der Festumzug, der Stadtlauf und so weiter, die ohne die vielen Menschen in den Vereinen nicht umsetzbar wären. Das kann keine Agentur, keine Verwaltung leisten. Ich wünsche mir, dass dies weiterhin so getragen wird. Die Vereine brauchen frisches Blut, um dieses Engagement weiter mit Leben zu füllen.

Inwieweit ist die Stadtverwaltung in die Organisation eingebunden oder übernimmt das alles komplett die Agentur Hochmuth?

Ich freue mich, dass wir seit dem vergangenen Jahr mit Christoph Weinert einen Mitarbeiter gefunden haben, der die Vereine, die Spielstraße und das Eröffnungsprogramm koordiniert. Er ist auch für das Sponsoring zuständig und bespricht mit dem Bürgermeisterbereich und der Agentur Hochmuth das programmatische und technische große Ganze. Die Sicherheitsmaßnahmen werden vom Ordnungsamt koordiniert, was auch immer unterschätzt wird. Unterstützt wird das Fachbereich Ordnung von unseren Hausmeistern und auch dem Bauhof. Gerade bei Regenwetter haben die Bauhof-Kollegen in manchen Jahren mit tonnenweise Split dafür gesorgt, dass niemand steckenbleibt. Vor ein paar Jahren haben wir sogar die Festwiese abgesaugt. Wir denken viele Szenarien vor, etwa auch wie Evakuierungen funktionieren müssen, besprechen stets die Sicherheitslage mit der Polizei oder der privaten Security.

Was bedeutet der Tauchsche für Sie persönlich?

Ich genieße den Tauchschen jedes Jahr auf’s Neue, bin immer unterwegs zwischen den Bühnen, an der Laufstrecke. Es ist ein Marathon-Wochenende. Aber wann trifft man schon so viele Leute, die etwas loswerden wollen und einem Rückmeldung zu verschiedenen Themen geben?

Gibt es schon einen Ausblick auf das nächste Jahr?

Im kommenden Jahr wollen wir 1050 Jahre Ersterwähnung von Taucha feiern. Dazu soll das Stadtfest mit weiteren Höhepunkten gespickt werden. Am Tauchscher-Donnerstag ist ein Festkonzert geplant. Am Liebsten in der Kirche St. Moritz, da müssen wir aber mal sehen, wie die Innensanierung voranschreitet. Außerdem soll der Festumzug mit historischen Elementen aufgewertet werden. Das hatten wir schon 2020 geplant, da kam dann aber leider die Corona-Pandemie dazwischen. Es soll aber nicht nur beim Tauchscher bleiben. Vereine oder Unternehmen, die Veranstaltungen außerhalb des Jubiläums planen, können sich gern bei uns melden.

Vielen Dank für das Gespräch!


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.

Immer wissen, was in Taucha wichtig ist? Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal oder unseren Telegram-Kanal.

north
© taucha.media, Daniel Große.
Bereitgestellt mit myContent.online CMS und PORTAL.