Es ist ein Albtraum für jeden Verkehrsteilnehmer: Die Schranke am Bahnübergang ist oben und somit besteht eigentlich freie Fahrt. Dennoch rauscht ein Zug heran und durchfährt den Bahnübergang. So erging es heute früh Autofahrern am Bahnübergang Gerichtsweg.
Es ist ein Albtraum für jeden Verkehrsteilnehmer: Die Schranke am Bahnübergang ist oben und somit besteht eigentlich freie Fahrt. Dennoch rauscht ein Zug heran und durchfährt den Bahnübergang. So erging es heute früh Autofahrern am Bahnübergang Gerichtsweg.
„Ich staunte nicht schlecht, im gleichen Moment war ich sehr erleichtert, dass der Zug von links kam und ich ihn darum rechtzeitig sah”, sagt Oliver Geister. Heute früh war er gegen 6.30 Uhr am Bahnübergang Gerichtsweg, um diesen in Richtung Pumpenwerk zu überqueren. „Wäre der Zug von rechts gekommen, hätte ich ihn aufgrund des Schrankenwärterhäuschens wohl nicht gesehen. Das hätte mein Todesurteil sein können”, war er sich erst im Nachhinein so richtig bewusst. Auch der Zugführer war nach Aussagen von Oliver Geister schockiert über den Vorgang, er sah wohl aus seiner Lok in Richtung des Schrankenwärterhäuschens.
Die Erklärung der Pressestelle der Deutschen Bahn zum Vorfall fällt recht spärlich aus: „Aufgrund der im Bahnhof Taucha stattfindenden Bauarbeiten rangieren über den genannten Bahnübergang Gerichtsweg einzelne Baufahrzeuge und Fahrzeuggruppen. In der Regel wird dabei der Bahnübergang nicht mit der Schranke, sondern durch einen besonderen Posten gesichert”, heißt es auf Anfrage von Taucha kompakt. Diese Bahnübergangssicherungsposten sind Personen, die den Bahnübergang eigentlich mit einer Flagge, Absperrbändern oder roten Lampen sichern sollten. „Da stand aber niemand, was man ja auch anhand des Fotos sieht”, so Oliver Geister.
Die Bahn wolle nun untersuchen, ob die „erhobenen Vorwürfe berechtigt sind”, so die Pressestelle in Leipzig.
Update: Inzwischen hat Oliver Geister der Darstellung der Bahn widersprochen, wonach es sich bei der Zugdurchfahrt um ein Baustellenfahrzeug gehandelt haben solll: „Nein, das war ein langer Güterzug mit etwa 20 Waggons, der am Ende auch die großen bekannten Güterwagons dran hatte”, sagt er gegenüber Taucha kompakt.
Update, 20.12.2018: Die Deutsche Bahn teilt heute folgendes mit und widerspricht damit trotz Vorliegen obigen Fotos und der mündlichen Darstellung des Zeugen dem kompletten Vorgang:
„Nach Vorliegen der entsprechenden Stellungnahmen der beteiligten Unternehmen können wir schließen, dass der Bahnübergang während des Rangierens des Bauzuges mit Schotterwagen ordnungsgemäß durch einen Posten gesichert war”
so Jörg Bönisch, Sprecher der Bahn in Leipzig.