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Nach Unfall mit Transporter der Tierklinik: So geht es der Kuh | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 02.10.2019 16:54

Nach Unfall mit Transporter der Tierklinik: So geht es der Kuh

Stau-Stress in Taucha am vergangenen Donnerstag . Auf der B87 war ein LKW auf einen an der Ampel wartenden Tiertransporter der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig gefahren. Dieser Transporter wurde wiederum auf einen vor ihm haltenden LKW geschoben. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Auch nicht die trächtige Kuh, die sich an Bord des Tiertransporters befand und in die Klinik für Klauentiere nach Leipzig zum Kaiserschnitt gebracht werden sollte. In diversen Kommentaren bei Facebook erkundigten sich die Leser von Taucha kompakt nach dem Gesundheitszustand von Kuh und Kalb. Darum gab es heute früh einen Vor-Ort-Termin. Mit nicht ganz so guten Neuigkeiten...

Stau-Stress in Taucha am vergangenen Donnerstag . Auf der B87 war ein LKW auf einen an der Ampel wartenden Tiertransporter der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig gefahren. Dieser Transporter wurde wiederum auf einen vor ihm haltenden LKW geschoben. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Auch nicht die trächtige Kuh, die sich an Bord des Tiertransporters befand und in die Klinik für Klauentiere nach Leipzig zum Kaiserschnitt gebracht werden sollte. In diversen Kommentaren bei Facebook erkundigten sich die Leser von Taucha kompakt nach dem Gesundheitszustand von Kuh und Kalb. Darum gab es heute früh einen Vor-Ort-Termin. Mit nicht ganz so guten Neuigkeiten...

Die Klinik für Klauentiere in Leipzig heute früh gegen 9 Uhr. Klinikleiter Prof. Dr. Alexander Starke begrüßt mich. Sofort fällt mir die Kuh am Hemdkragen auf. Und auch auf der blauen Krawatte hat Starke diverse Kühe. Keine Frage, dieser Mann liebt seinen Beruf. In der Großtierklinik werden „alle Tiere mit gespaltenem Huf” behandelt, wie es der Professor ausdrückt. Vor allem Kühe, aber auch Schafe, Ziegen und sogar Alpakas. Rund 800 Patienten versorgt die Klinik jährlich. Dazu kommen „Hausbesuche” auf Rinderfarmen und kleineren Milchbetrieben. „Erst heute früh ist ein Team wieder um 5 Uhr früh rausgefahren, ein weiteres gegen 7 Uhr. Wir haben diverse größere und kleinere Betriebe, die wir fest betreuen”, sagt Professor Alexander Starke. Sein Team ist international: die Mitarbeiter kommen aus Mexiko, Brasilien, Syrien, Kroatien, Slowenien, der Ukraine, Russland und dem Kosovo. „Wir beweisen hier täglich, dass es nur Menschen braucht, um etwas zu bewirken. Egal, wo sie herkommen”, sagt er nicht ohne Stolz.

Nach Unfall mit Transporter der Tierklinik: So geht es der Kuh (Foto: taucha-kompakt.de)
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Der Beruf des Tierarztes sei spannend und vielseitig, sagt der Klinikchef. Nicht alltäglich sei auch der Unfall mit dem einzigen Tiertransporter der Klinik gewesen. „Auch wenn man es nicht sieht, aber das Fahrzeug ist ein Totalschaden. Wir bekommen sicher einen Zeitwert ersetzt, aber für einen neuen Transporter ist kein Budget vorhanden”, so Starke. Für die Klinik stelle sich nun täglich die Herausforderung, wie die vierbeinigen Patienten transportiert werden können. „Fürs Erste behelfen wir uns mit einem Pferdeanhänger, aber eine Dauerlösung ist das nicht”, sagt er.

Mit einem Pferdeanhänger wurde auch die trächtige Kuh am vergangenen Donnerstag vom Unfallort zur Klinik transportiert. „Gegen 18.30 Uhr war die Kuh hier”, informiert Tierärztin Dr. Lilli Bittner. Als „klassischen Fall” bezeichnet sie die Komplikationen, die bei dem Muttertier auftraten. „Es kommt bei der Rasse Holstein-Friesian, also der klassischen Milchkuh, immer mal wieder vor, dass es zur so genannten Geburtsstockung kommt”, erklärt sie. Es war also mehr oder weniger ein Routineeingriff, als die Kuh direkt nach der Ankunft bis etwa 22.20 Uhr operiert wurde. „Bei dem durchgeführten Kaiserschnitt stellte sich dann heraus, dass die Kuh an einer Gebärmutterverdrehung litt. Das ist eine der möglichen Geburtskomplikationen und immer ein Risiko für Kuh und Kalb”, so die Veterinärmedizinerin.


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Während das Muttertier stabil und kräftig sei, habe sich bei dem Eingriff leider herausgestellt, dass das Kalb tot ist. „Allerdings schon länger, mit dem Unfall hatte das also nichts zu tun”, klärt sie auf. Trotz aller Tragik gehöre dies zum normalen Geschäft, das auch Studierende der Universität hier täglich erleben würden. Kleiner Trost: Das Muttertier ist nach einer weiteren Operation des Labmagens nun auf dem Weg der Besserung. Die Kuh steht ab und zu auf und frisst, sagt die Tierärztin beim Krankenbesuch im Stall. Die nächsten Tage würde sie sich weiter erholen und könne dann bald zurück auf ihren Hof. Die Besitzer würden sich täglich nach ihr erkundigen.

Klinikleiter Prof. Dr. Starke hofft nun auf eine schnelle Mittelfreigabe seitens der Universität Leipzig für einen neuen Tiertransporter, damit seine Tierärzte ihre wichtige Aufgabe weiterhin gut ausüben können.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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