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Stolperfallen beim Geldleihen vermeiden | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 01.03.2021 11:41

Stolperfallen beim Geldleihen vermeiden

Ein Darlehen hilft, beispielsweise eine Anschaffung zu finanzieren, einen Wunsch zu verwirklichen oder eine finanzielle Krise zu überstehen. Es birgt jedoch auch ein gewisses wirtschaftliches Risiko. Gute und umfassende Information hilft dabei, ein paar wesentliche Stolperfallen zu vermeiden.

Ein Darlehen hilft, beispielsweise eine Anschaffung zu finanzieren, einen Wunsch zu verwirklichen oder eine finanzielle Krise zu überstehen. Es birgt jedoch auch ein gewisses wirtschaftliches Risiko. Gute und umfassende Information hilft dabei, ein paar wesentliche Stolperfallen zu vermeiden.

Die allerwichtigste Frage vor der Darlehensaufnahme lautet: „Brauche ich das jetzt wirklich?“ Wenn die Anschaffung nicht so dringlich ist, kann es eine bessere Taktik sein, darauf zu sparen und so die Kreditkosten einzusparen. Doch das ist oft keine Option. Eine andere wichtige Frage lautet: „Reicht mein zur Verfügung stehendes Einkommen, um die Darlehensrate auch langfristig, also über die gesamte Kreditlaufzeit, bezahlen zu können?“ Um Wünsche zu erfüllen, gibt es vielfältige Möglichkeiten der Kreditfinanzierung, wie die Ratenfinanzierung beim Händler, den Kredit bei der Bank oder die kurzfristige Ausschöpfung des Dispositionskredits am Monatsende. Etwa 65 Prozent der Verbraucher nehmen regelmäßig eine oder mehrere Formen von Verbraucherkrediten in Anspruch.

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Angebote vergleichen

Die Angebote von Kreditinstituten locken sehr häufig mit besonders geringen Monatsraten. Doch das allein sagt nichts aus über die Qualität des Kredits. Kleine Monatsraten bedeuten sehr oft eine lange Laufzeit, in der die Darlehensnehmer dann sehr viele Zinsen zahlen müssen. Um die Kreditkosten zu berechnen, sind die Monatsraten wenig aussagekräftig. Zum Vergleich der Angebote ist ein anderer Wert wichtig: der effektive Jahreszins . Kreditinstitute sind dazu verpflichtet, ihn in ihren Angeboten anzugeben. Er enthält alle Kosten, die über die Laufzeit anfallen. Einige Sonderkosten, wie beispielsweise die freiwillige Restschuldversicherung, enthält der effektive Jahreszins nicht.

Es lohnt sich immer, nach dem günstigsten Angebot Ausschau zu halten. Das geht am einfachsten mithilfe eines Online Kreditvergleichs , wie ihn beispielsweise Smava durchführt. Zur Vergleichbarkeit verschiedener Angebote ist es wichtig, dass Kreditsumme und Laufzeit immer gleich sind. Ansonsten ist auch der effektive Jahreszins nicht aussagekräftig. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, den Vertrag vor der Unterschrift genau durchzulesen. Darin sind manchmal noch zusätzliche Stolperfallen versteckt.


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Flexible Darlehensformen sind riskant

Flexible Darlehen sind verlockend für Verbraucher. Sie erhalten einen hohen Kreditrahmen, der ähnlich wie ein Dispokredit funktioniert. Der Kreditnehmer kann sich mehrmals Geld auszahlen lassen, bis sein Kreditrahmen erschöpft ist. Die Höhe der monatlichen Rate kann der Kunde bis zu einem gewissen Grad ebenfalls selbst festlegen, wobei eine monatliche Mindestrate zu zahlen ist. Dadurch entsteht das Gefühl besonders großer finanzieller Freiheit. Allerdings ist bei dieser Darlehensform meist auch der Zinssatz variabel, sodass steigende Zinsen direkt Auswirkungen auf die Kreditkosten haben. Wer bei einer Zinserhöhung weiterhin die gleiche Ratenhöhe bezahlt, muss am Ende eine längere Laufzeit in Kauf nehmen. Die flexible Darlehensform kann schnell zur Schuldenfalle werden. Die Zinsen berechnet die Bank immer nachträglich, sodass der Überblick leicht verloren geht. Die Laufzeit ist ungewiss, vor allem weil der Kunde die Möglichkeit hat, den Kreditrahmen immer wieder neu auszuschöpfen.

Warnschuss von der Bank

Wenn die eigene Bank ein Darlehen, beispielsweise für die neue Heizungsanlage , verweigert, hat das meistens nichts damit zu tun, dass die Bank ihre Kunden ärgern möchte. Häufig steht tatsächlich eine schwache wirtschaftliche Situation hinter der Ablehnung, weil beispielsweise schon andere Ratenverpflichtungen bestehen oder das monatliche Einkommen einfach nicht ausreicht, um eine höhere Belastung zu stemmen. Natürlich findet sich fast immer ein Geldgeber, der dennoch einen Kredit auszahlt, um die neue Couch zu finanzieren. Doch manchmal lohnt es sich, über die Ablehnung nachzudenken und zunächst die wirtschaftliche Situation zu verbessern.

Vorsicht bei Kreditvermittlern

Wer zu einem Kreditvermittler geht, hat gute Chancen, sein Darlehen zu bekommen. Doch Vermittler erhalten Provisionen, die die Verbraucher nicht direkt bezahlen müssen. Sie erhalten ihre Provision nach Abschluss des Kredits vom Geldinstitut. Das bedeutet allerdings auch, dass die Kosten für die Vermittlerprovision in den Kreditkosten enthalten sind.

Sind die Angebote der Kreditvermittler besonders verlockend mit Aussagen wie: „Kredit, auch wenn die Hausbank Probleme macht“, ist Vorsicht geboten. Sie versuchen dann meist neben den Kreditverträgen noch andere Verträge an den Mann oder die Frau zu bringen, beispielsweise Versicherungen oder Vermögensverwaltungsverträge, die der Kreditsuchende gar nicht braucht und gar nicht wollte.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Kreditvertrag an den Abschluss von weiteren Verträgen gekoppelt ist und der Kunde zunächst diverse Versicherungen oder eine stille Beteiligung unterschreiben muss, bevor er den Kredit bekommt. Kommen dann die Vertragsunterlagen auch noch per Nachnahme ins Haus, entstehen zusätzlich hohe Gebühren und alles wirkt sehr unseriös. Gute Kreditinstitute übernehmen die Portokosten für ihre Kunden.

Blankounterschrift ist ein No-Go

Verbraucher sollten Verträge erst unterschreiben, wenn sie vollständig ausgefüllt sind. Foto: Pixabay © andibreit (CC0 Public Domain)

Ein Darlehensvertrag ist erst dann zur Unterschrift reif, wenn er komplett ausgefüllt ist. Erst wenn der Kreditnehmer im Vertrag klar alle seine Rückzahlungs- und sonstigen Verpflichtungen schwarz auf weiß findet, ist es an der Zeit den Vertrag zu unterschreiben. Alle Angaben in der wirtschaftlichen Selbstauskunft müssen vollständig und korrekt sein. Stehen hier falsche Angaben, kann die Bank im Fall eines späteren Zahlungsausfalls betrügerische Absichten unterstellen. Kunden sollten sich immer den Darlehnsantrag, den Tilgungsplan und die Selbstauskunft in Kopie aushändigen lassen.

Den Darlehensvertrag widerrufen

Wer sich im Nachhinein nicht mehr sicher ist, ob die Darlehensaufnahme die richtige Entscheidung war, hat laut Gesetzgeber 14 Tage Zeit für den Widerruf des Vertrags . Die Frist beginnt laut § 356 b BGB mit dem Tag des Vertragsabschlusses zu laufen, wenn der Kunde alle erforderlichen Vertragsunterlagen erhalten hat. Der Vertrag muss die gesetzlichen Pflichtangaben enthalten, wozu auch der Hinweis auf den Widerruf gehört.

Für einen rechtsgültigen Widerruf muss der Verbraucher den Widerruf ausdrücklich dem Darlehensgeber gegenüber erklären. Eine Begründung ist nicht erforderlich. Der Verbraucher kann per Brief, Fax oder E-Mail widerrufen. Damit die Widerrufsfrist gewahrt ist, muss der Verbraucher den Widerruf rechtzeitig absenden. Im Streitfall muss der Kunde dies beweisen. Dafür hat der Beleg eines Einwurfeinschreibens oder eines Einschreibens mit Rückschein immer einen höheren Stellenwert als die Versendebestätigung des E-Mail-Programms. Wurde das Darlehen bereits ausgezahlt, haben Verbraucher 30 Tage Zeit, die vollständige Darlehenssumme zurückzuzahlen. Für den Zeitraum bis zur Rückzahlung kann der Darlehensgeber zu den vertraglich vereinbarten Zinsen noch zusätzliche Zinszahlungen verlangen.


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